“Ich wollte mich noch einmal verändern” – Petra Abele über ihren mutigen, beruflichen Neuanfang 

Mit Anfang 40 verspürte Petra Abele den Wunsch nach beruflicher Veränderung. Sie verließ ihre Komfortzone und schlug mit der Selbstständigkeit ein neues Kapitel in ihrem Leben auf.

Von der Altenpflege zum Kosmetikstudio: Petras Weg zur Selbstverwirklichung

In einem kleinen Kosmetikstudio in Grötzingen empfängt Petra Abele ihre Kundinnen und Kunden, die auf der Suche nach einer entspannten Auszeit sind.

Doch hinter dieser Wohlfühloase verbirgt sich ein emerkenswerter Weg der Selbstverwirklichung, den Petra vor einigen Jahren eingeschlagen hat.

Der Wechsel aus der Medizin

Sie blickt auf eine langjährige Karriere in der Altenpflege zurück. Aus dem
medizinischen Bereich kommend, arbeitete sie viele Jahre als examinierte Altenpflegerin, Demenzexpertin und Gruppenleiterin:

“Ich habe meinen Beruf sehr, sehr gern gemacht. Man kriegt schon von den Patienten … sehr viel Dankbarkeit, wenn man jeden Tag kommt und sie versorgt. Auch von den Angehörigen ist es sehr, sehr wertschätzend”, berichtet Petra und ergänzt: “Es ist ein wunderbarer und bereichernder Beruf, aber für mich habe ich entschieden, dass ich etwas Neues versuchen möchte”.

Die Vierziger seien für sie eine Anregung gewesen, ihr Leben genauer zu beleuchten und sie entschied sich schließlich, einen mutigen Schritt zu wagen:

“Ich wollte mich noch einmal verändern … ich bin nochmal durchgestartet.”

Die Affinität zur Massage habe sie bereits in ihrem ursprünglichen Beruf entwickelt: “... die atemstimulierende oder die beruhigende Einreibung, das hat mir schon sehr viel Spaß gemacht." Schließlich wollte sie ihre Erfahrung und ihr Vorwissen vertiefen und professionalisieren, denn sie ist überzeugt davon, dass “... wenn du in dem, was du kannst, gut bist, dann spürt es der Kunde und dann kommt er auch wieder.”

Die Bedeutung von Zuwendung und Wertschätzung

“Das Zuhören, die Wertschätzung, das Eingehen auf den Menschen, das habe ich ja schon alles mitgebracht”, so Petra. Doch die Ausbildung an der Massageschule Fay habe sie darin bestärkt und sei eine wichtige Bestätigung gewesen, dass sie “das Richtige mache”, erzählt sie.

Inspiration und Ermutigung für andere

“...Man lernt ja immer etwas … von einander”, insbesondere die Freundschaften, die während der Ausbildung entstanden, motivierten sie immer wieder und zeigten ihr, dass es die richtige Entscheidung war, sich noch einmal neu zu erfinden.

Sei mutig, dann funktioniert es auch und glaubt an das, was ihr könnt", rät Petra anderen, während sie stolz darauf zurückblickt, es so weit geschafft zu haben. Das streng getaktete System ließ sie hinter sich: “Ich genieße die Selbstständigkeit”, sagt sie freudig.

Die neue Rolle als Kosmetikerin und Salonbesitzerin

Petra Abele hat ihren Wirkungskreis erweitert. “Es war … schon die eine oder andere Tochter dabei, die gesagt hat, sie hat zu Hause ihre Mutter, die sie gepflegt hat, und das ist nun ihre persönliche Auszeit”. In ihrem neuen Job möchte Petra einen Raum des Wohlergehens und zum Auftanken für Menschen schaffen, die ebenso wie sie tagtäglich Hilfe leisten.

“Es ist ein positives Arbeiten, es ist ein schönes Arbeiten … Ich muss nicht, ich darf, sage ich immer … Das mache ich jetzt, bis ich in Rente gehe”, wirft Petra ein und lacht.

Sie scheint mitten im Leben zu stehen. Wenn sie über ihren Beruf spricht, wird deutlich, dass sie immer den Blick auf das richtet, was die Situation gerade erfordert:

“Ich war immer im mobilen Dienst, bin immer von Kunde zu Kunde oder von Patient zu Patientin. Und das habe ich am Anfang mit meiner Kosmetik, mit meiner Fußpflege, mit der Massage dann auch gemacht …

Ich war die wandelnde Kosmetikerin, … habe meine Liege mitgenommen, habe sie zu Hause massiert”, erzählt Petra. Als das Equipment für sie immer schwerer zu handhaben war, merkte sie, dass sie erneut eine Veränderung brauchte.

Vom mobilen Dienst zum eigenen Salon: Ein neuer Lebensabschnitt

“Als mobile Kosmetikerin, da war ich immer unterwegs und habe dann wieder nach der Uhrzeit geguckt … und es war schon stressiger”, sagt sie. Deshalb entschloss sie sich, im September 2023 ihren ersten eigenen Salon zu eröffnen.

Sogar an freien Tagen geht sie manchmal dorthin: “Samstag ist mein Ruhetag und ich habe gemerkt, irgendwas zieht mich an, und da bin ich in den Salon gegangen und hab … einfach rumgekruschelt … mein Salon hat mich angezogen”, erzählt sie von ihren Erfahrungen und spricht dabei ganz beiläufig etwas an, was sich viele Menschen sehnlichst wünschen: ein Arbeitsumfeld, in dem sie sich gerne aufhalten und sogar Lust haben, noch mehr Energie hineinzustecken, als sie eigentlich müssten.

Angekommen: Die Zufriedenheit mit der neuen Lebensphase

“Ich bin ständig am Laufen. Meine Freundin sagt immer: ‘Was machst du noch alles? Wann hörst du endlich auf und kommst zur Ruhe?’ Dann sage ich: ‘Bis ich angekommen bin.’ Und ich glaube, jetzt bin ich angekommen”, sagt sie ruhig.

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